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Fünf Bereiche, in denen VR-Learning erfolgreich zum Einsatz kommt

Virtual Reality Brillen im Einsatz
Lesezeit: 2 Minuten

Lernerfolge mit herkömmlichen Methoden sind nicht besonders nachhaltig. Wie der Psychologe Hermann Ebbinghaus bereits 1885 feststellte, neigt der Mensch dazu, auswendig Gelerntes rasch zu vergessen. VR-Learning bzw. eine Schulung in virtueller Realität hingegen führt zu eindeutig besseren Ergebnissen: Wer per VR-Learning lernt, eignet sich den Lernstoff laut einer Studie von PwC viermal schneller an, entwickelt ein wesentlich engeres Verhältnis zu neuem Wissen und traut sich bei Anwendung der frisch erworbenen Fähigkeiten deutlich mehr zu. Den Unterschied dabei macht das sogenannte immersive Lernen. Mithilfe einer VR-Brille tauchen Lernende komplett in jene Situation ein, für die sie üben.

Der virtuelle Patient

Die Bandbreite der Formen des VR-Learnings ist vielfältig. Sie reicht von spielerischen Ansätzen, bei denen es auf den Spaßfaktor ankommt, bis hin zum Serious Gaming. Vor allem im Gesundheitswesen gibt es dafür zahlreiche Beispiele: Realistisch lässt sich hier simulieren, wie man z. B. einer gestürzten Seniorin mit einem gekonnten Griff wieder auf die Beine hilft oder bei einem anspruchsvollen chirurgischen Eingriff das Skalpell sicher führt. In der Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten setzt u. a. die medizinische Fakultät der Philipps-Universität in Marburg das Lernen in der virtuellen Realität erfolgreich ein. Mit einer VR-Brille werden die Studierenden in eine Notaufnahme versetzt und können sich dort um einen virtuellen Patienten kümmern. Wenn sie später echte Patientinnen und Patienten behandeln, sind sie mit der Situation bereits vertraut und agieren routinierter. 

Spielerisch ernst bleiben: mit VR-Brille auf Montage 

Aber nicht nur im Gesundheitswesen kommt das VR-Learning zum Einsatz: Mitarbeitende auf Bohrinseln oder bei der Wartung von Offshore-Windrädern werden ebenfalls sorgfältig auf ihre Aufgaben vorbereitet. Dies zeigt das Beispiel MARLA – Master of Malfunction.

MARLA - Master of Malfunction

Hier entwickelte die TU Berlin zusammen mit weiteren Partnern ein Lernspiel, in dem Auszubildende Fehler in einem Offshore-Windpark finden und beheben können. Darüber hinaus steht MARLA auf der zugehörigen Website kostenlos für den Download zur Verfügung. So kann man sich als Master of Disaster im Windpark versuchen und den Ausblick auf die Ostsee genießen.

Onboarding – virtuell und effizient

Besonders beliebt ist VR-Learning bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Damit können sich Unternehmen beim Onboarding innovativ präsentieren und gleichzeitig handfeste Vorteile für sich verbuchen. Die Kurse sind nämlich jederzeit verfügbar. Außerdem werden wertvolle Kapazitäten erfahrener Kolleginnen und Kollegen weniger durch Einarbeitung gebunden. 

Darüber hinaus können Arbeitgeber mit einem virtuellen Rundgang durch das Unternehmen bereits bei potenziellen Mitarbeitenden Punkte sammeln. So zeigt der Automobilzulieferer Mahle vorab, wie der erste Tag im Unternehmen aussehen kann. Das Technologie-Unternehmen Bosch hingegen erläutert komplexe Herstellungsprozesse und deren Produkte anschaulich mit einer virtuellen Tour durch seine neu errichtete Waferfabrik in Dresden. Das ermöglicht tiefe Einblicke, noch bevor interessierte Bewerberinnen und Bewerber einen Fuß über die Schwelle des Unternehmens gesetzt haben.

Softskills virtuell erlernen

Neben harten Fakten und virtuellen Rundgängen lassen sich mit VR-Learning auch Softskills vermitteln. Vor einem virtuellen Publikum in 3D können beispielsweise rhetorische Fähigkeiten sukzessive verbessert werden. Dazu bekommt die Rednerin oder der Redner detailliertes Feedback von einer KI. So lässt sich die Rhetorik schulen, wann immer es möglich ist. Dabei ist man von weiteren Personen unabhängig und kann üben ohne Angst, sich vor dem Auditorium zu blamieren.

Und was ist mit digitalem Branding?

Durch immersives Lernen lassen sich Inhalte in überschaubarer Zeit stark verankern. Das können Unternehmen für das Branding einsetzen. Der Pharmakonzern Merck beispielsweise nutzte für sein groß angelegtes Rebranding die eindrückliche Vermittlung der neuen Corporate Identity im virtuellen Raum. Wer sich auf eine Reise durch die Welt der frisch aufpolierten Marke Merck begab, konnte dabei eine eigene »Merckrobe« erstellen. Mit dieser just der eigenen Fantasie entsprungenen und mit den eigenen Händen geformten »Merckrobe« konnte man am Ende eine Art Selfie mit Augmented Reality (AR) machen. So wird die Markenreise zum individuellen Erlebnis.

Reden wir über die Möglichkeiten der virtuellen Realität

Virtuelles Lernen lässt sich für ein Unternehmen auf unterschiedliche Arten einsetzen. Reden wir darüber, wie es sich für Ihr Unternehmen, Ihre Marke sinnvoll anwenden lässt.

 

VR als immersives Erlebnis ist nur ein Aspekt der Weiterentwicklung der digitalen Markenerlebnisse. Lesen Sie im Artikel "How to Metaverse – vier Ansätze zum Einstieg für Marken", wie man sich auf das Kommende vorbereiten kann.  

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Sven Köppel

Sven Köppel

Digital & Marketing Strategy