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Ist Ihr Markendesign bereit fürs Metaverse?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Art und Weise, wie wir digitale Inhalte konsumieren, wird sich stark verändern. Egal welche Vision des Metaverse Realität wird, eines haben alle Szenarien gemeinsam: Der digitale Kommunikationsraum für Marken wird dreidimensional. Klassische Webseiten mit Texten, Bildern und Videos werden zunehmend ergänzt durch immersive, virtuelle Räume, durch die sich Nutzer*innen in Avataren bewegen und dort auch Marken erleben. 

Künftig wird sich der Fokus von flachen, zweidimensionalen Designs hin zu einem räumlichen Designerlebnis verschieben. Das hat klare Auswirkungen auf das Corporate Design, denn die Anforderungen an die dreidimensionale Gestaltung unterscheiden sich von denen einer flachen, zweidimensionalen Welt.

In der Steinzeit des Metaversums

Zugegeben, wir sind noch nicht soweit, wie Tech Enthusiasten es sich wünschen. Das Metaverse in seiner ausgereiften Form gibt es noch nicht. Bei der »Metaverse Delphi Study« des Copenhagen Institute for Future Studies gaben 47 % der befragten Expert*innen an, dass sie mit einem Zeithorizont von 5 - 10 Jahren rechnen, bis das eintritt.

Also haben wir noch noch Zeit? Nicht wirklich! Denn bereits heute gibt es viele Anwendungen, in denen Menschen in dreidimensionalen, digitalen Spaces auf Marken treffen

Nehmen wir zum Beispiel die Spiele-Plattform Roblox, bei der täglich 58,8 Mio. Nutzer*innen aktiv sind. Marken wie Gucci, Vans oder auch Walmart haben das Potenzial von Roblox als Touchpoint erkannt und eigene Markenwelten erschaffen.


Die Besucher*innen können dort spielerisch mit der Marke in Berührung kommen und bilden so ganz nebenbei eine Präferenz für diese. Wichtigste Voraussetzung: Eine Spielwelt, die die Marke repräsentiert und deren Design nahtlos in das Spiel übersetzt. 

 


»Eine Spielwelt, die die Marke repräsentiert und deren Design nahtlos in das Spiel übersetzt.«


 

Ein anderes Beispiel gefällig? Die virtuelle Welt »Joytopia« von BMW, die zeitgleich zur CES 2023 als ein virtuelles Pendant zum Showroom der Messe veröffentlicht wurde. BMW stellte dort seine Vision von der Verschmelzung von real und digital vor.

 

 

Das ganze wurde spielerisch inszeniert und lud Besucher*innen ein, sich mit dem Concept Car Dee  auseinanderzusetzen. Inklusive einem virtuellen Arnold Schwarzenegger als Host. Hier wurde eine komplette Welt für die Marke erschaffen, inkl. Pflanzen, fliegenden Inseln und einem beeindruckendem Sounddesign. 

 

Accenture Park

 

Aber nicht nur das Marketing setzt auf dreidimensionale Welten. Accenture zum Beispiel setzt seinen virtuellen Campus »One Accenture Park« dazu ein, neue Mitarbeitende in das Unternehmen einzuführen. Das virtuelle Onboarding ermöglicht es den Teilnehmer*innen, sich persönlich mit der Kultur vertraut zu machen und den Grundstein für berufliche Beziehungen zu anderen Kolleg*innen auf der ganzen Welt zu legen. Nach eigenen Angaben vollzogen 2022 rund 150.000 neue Mitarbeitende dieses rein virtuelle HR-Onboarding. 

Bild 3D Avatar wirDesign

wirDesign virtual Playground

Mit dem wirDesign Space haben wir einen eigenen »Virtual Playground« auf der Plattform Spatial.io realisiert und Teile unserer Büros in Berlin und Braunschweig als digitale Zwillinge in der Plattform erstellt.

Im wirDesign Space testen wir die Möglichkeiten für die Darstellung von Marken im virtuellen 3D aus.  Man findet dort spannende Infos zu 40 Jahre wirDesign und kann wirDesigner*innen persönlich treffen. 

 

Zum wirDesign Space

 

Fünf Hauptbereiche der Veränderung

Aus unserer Sicht ergeben sich für Brandmanager und Markenverantwortliche fünf Hauptfelder, in denen das Design und die Kommunikation der Marke sich weiter entwickeln sollten, um die dreidimensionalen Welten zu erobern . 

1. Aus 2D wird 3D

Ein wichtiger Aspekt ist die räumliche Wahrnehmung der User. Im Gegensatz zu flachen Designs muss das Markendesign im dreidimensionalen Raum eine Tiefe und Perspektive aufweisen, um ein realistisches Erlebnis zu schaffen. Mit Flat Design kommt man hier nicht weiter.

Eine Weiterentwicklung hin zu dreidimensionalen Objekten, vor allem der wichtigsten Markendesign-Assets wie dem Logo und weiteren Schlüsselsymbolen oder Bildmarken sehen wir als umumgänglich. 

2. Architektur und Objekte

Wenn Websites zu virtuellen Räumen werden, spielen plötzlich architektonische Faktoren eine tragende Rolle. Wie sieht zum Beispiel ein Raum für Ihre Marke aus und was unterscheidet ihn von Ihren Wettbewerbern? Wie sehen die Möbel aus? Welche Objekte beeinflussen die Wahrnehmung so, dass eine prägnante Differenzierung entsteht? 

3. Storytelling

Wie werden Geschichten in offenen Räumen erzählt, wenn keine lineare Form der Darstellung von Inhalten gegeben ist? Damit die Markenbotschaften bei den Usern ankommen, sollte das Storytelling sequenziell und spielerisch funktionieren. Die Art und Weise, wie Informationen vermittelt werden, kann hierfür neu gedacht werden. Zum Beispiel anhand von spielerischen Quests, also kleinen Herausforderungen, die den Usern gestellt werden und deren Lösung belohnt wird. 

4. User Experience (UX)

Betrachtet man UX aus der Perspektive der Nutzerführung, treten völlig neue Anforderungen an diese Disziplin des Designs auf. Adios Burgermenü. Tschüss Formularfeld.

Im dreidimensionalen Raum braucht es andere Interaktions- und Steuerungselemente, um die Nutzer*innen zu führen. Vor allem kontextuelle Interaktion wird zum entscheidenden Führungstool für User. Aktuelle VR-Erlebnisse und -Spiele bieten hier Inspiration und innovative Ansätze. 

5. Avatarisierung 

Von der Avatarisierung der Nutzer*innen ist es ein kleiner Schritt hin zur Avatarisierung von Marken. Und bei diesen Überlegungen wird es noch mal richtig spannend: Wenn Ihre Marke eine Person/Figur/ Charakter wäre, was wäre sie dann? Eine menschliche Person? Ein abstraktes Objekt? Ein Tier? Ein Fabelwesen gar? Und wie würde sie sich bewegen? Mit welcher Stimme spricht sie?

 

Sie sehen, mit dem Shift von 2D zu 3D tun sich völlig neue Touchpoints und Bereiche auf, in denen Sie Ihre Marke kreativ erlebbar machen und sich vom Wettbewerb abheben können. In einem weiteren Artikel haben wir uns zudem noch Gedanken über konkrete Handlungsfelder gemacht, die man auf dem Weg ins Metaverse bereits jetzt sinnvoll angehen kann:  »How to Metaverse – vier Ansätze zum Einstieg für Marken«

Lassen Sie uns gemeinsam die Chancen entdecken und herausfinden, wie Sie einen konkreten Mehrwert für Ihre Marke und Ihre Zielgruppen schaffen.

 

Wollen wir uns dazu austauschen?

Sven Köppel

Sven Köppel

Digital & Marketing Strategy